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2/8Am Anfangwar das Feuer

Feuermachen gilt in der menschlichen Evolution als äußerst wichtiger Schritt  - nicht nur in Richtung der Wohnlichkeit. Wann genau die Menschen anfingen Feuer zu nutzen, ist umstritten. In der südafrikanischen Wonderwerk-Höhle hat der frühe Mensch vor 1,6 Millionen Jahren wohl zum ersten Mal selbstständig Feuer entfacht. Feuer spendet Wärme, Licht und macht Nahrung verdaulicher und haltbarer.
Früher schützte Feuer vor wilden Tieren und heute rücken wir am Lagerfeuer zum Geschichtenerzählen zusammen. Feuer ermöglichte den Menschen außerdem eine frühe Form des Home-Office: die heimische Produktion von Textilien, Schnitzwerk und vielem mehr. Bis heute ist die Küche der Ort, an dem Menschen zusammenkommen.

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Immer Feuer dabei und Licht auf Knopfdruck

Das Bild zeigt einen rundlichen Gegenstand aus einem hellen Material mit vielen kleinen Kerben und Unebenheiten. An manchen Stellen sind sie dunkel gesäumt.
Foto: Urgeschichtliches Museum Blaubeuren

Herkunft: Vogelherdhöhle, Baden-Württemberg
Datierung: 30.000 v. Chr., paläolithisch
Leihgeber: Urgeschichtliches Museum Blaubeuren und Institut für Ur und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen

Kleine Dinge machen große Unterschiede. Schlagspuren an dieser 5 cm großen Schwefelkiesknolle machen sie zu Europas ältestem Feuerzeug. Unsere altsteinzeitlichen Vorfahren lernen, den magischen Funken des Feuers mit sich zu tragen.
Lampen mit Glühfäden aus verkohlten Pflanzenfasern und bald auch hitzebeständigen Metallen bringen nicht nur ein tageszeitunabhängiges Licht auf Knopfdruck in die wohlhabenden Haushalte des späten
19. Jahrhunderts. Als erstes elektrisches Produkt im Privatbereich treiben sie auch die Elektrifizierung voran – ohne die unser heutiges Wohnen undenkbar ist.
 

Das Bild zeigt eine kleine hellgelbe Pappkiste, die geöffnet ist. In der Kiste liegen kleine zylindrische Gegenstände, die in Papier eingewickelt sind. Auf dem Papier steht „Industrie-Drahtlampe“ oder „Kerzen“ oder „Zwickauer Glühlampen-Werk“. Rechts neben der Kiste liegen weitere kleine Gegenstände in Papier. Auf einem steht „Osram-Draht-Lampe“. Vor der Kiste liegen vier kleine Glühlampen.
Foto: Industriemuseum Chemnitz, M. Kaiser

Herkunft: Chemnitz, Sachsen
Datierung: vor 1930
Leihgeber: Industriemuseum Chemnitz im Sächsischen Industriemuseum

Goethes Wärme

Gleich drei Funktionen erfüllt dieses wunderschöne Produkt einer Chemnitzer Gießerei. Als Ofen spendet es wohlige Wärme. In der mittleren und oberen Etage werden außerdem parallel Speisen warmgehalten. Und schließlich verleiht das Portrait des Dichterfürsten ganz oben dem Besitzer eine gewisse Kultiviertheit und dem Stück seinen Namen: Goethe-Ofen.

Herkunft: Eisengießerei und Ofenfabrik
Carl Paul, Chemnitz-Siegmar, Sachsen
Datierung: um 1880
Leihgeber: Industriemuseum Chemnitz im
Sächsischen Industriemuseum

Das Bild zeigt einen schwarzen, reich verzierten Ofen auf zarten Füßen. Er hat drei kistenartige Ebenen, die nach oben kleiner werden. Jede Ebene hat eine Tür. Die beiden unteren Ebenen haben eine Doppeltür auf deren Seite jeweils ein Portrait als Kopf von der Seite zu sehen ist. Die oberste Tür hat viele Ornamente und in der Mitte eine Büste von Goethe.
Industriemuseum Chemnitz, M. Kaiser

Küchenlose Kochkunst

Das klassische griechische Wohnhaus kennt zwar ein „Männerzimmer“, das andron, in dem man(n) stilvoll trinkt und sich unterhält – aber statt einer festen Küche meist mobile Kochstellen wie dieses anthrakion. Immerhin erfüllt es gehobene kulinarische Ansprüche: Die Hitze des namensgebenden Holzkohlefeuers wird drei Töpfen zugeleitet, eine Pfanne wird direkt beheizt und für das Grillen gibt es nicht nur den beweglichen Rost, sondern auch seitliche Auflagen für Spieße.
Als weiterer Beleg verfeinerter Kochkunst wurden an seinem Fundort Delos selbst in einem bescheidenen Haus ganze 83 verschiedene Formen (nicht Einzelgefäße) von Küchenkeramik gezählt. Von Delos aus hat das anthrakion übrigens die aufwendigste und abwechslungsreichste Anreise aller Ausstellungsstücke hinter sich.

Das Bild zeigt eine Kochstelle aus Ton mit mehreren Tongefäßen sowie einem Gitter und einer Pfanne aus Metall. Die Kochstelle besteht aus einem schmal zulaufenden Sockel, auf dem eine rechteckige Wanne befestigt ist, dort liegt das Gitter auf zwei Haltern. Ein ganzes Stück weiter oben und hinten gibt es eine Halterung für die Pfanne. Sie befindet sich über einer Art Kamin. Der Kamin hat drei weitere Enden, die wie breite Schornsteine mittig, links und rechts um die Pfanne herum angeordnet sind. Auf den Schornsteinen stehen drei unterschiedlich große Tongefäße mit Henkeln.
Foto; Hellenic Ministry of Culture / Ephorate of Antiquities of the Cyclades, P. Giannakouris

Herkunft: Delos, Griechenland Datierung: 2.–1. Jh. v. Chr., hellenistisch–römisch
Leihgeber: ellenic Ministry of Culture, General Directorate of Antiquities and Cultural Heritage, Ephorate of Antiquities of Cyclades, Archaeological Museum of Delos

Tafeln durch die Zeit

Schale und Löffel begleiten uns seit 9.000 Jahren bei Tisch, mehr brauchte man auch nicht für den täglichen Brei. 

Schale und Löffel begleiten uns seit 9.000 Jahren bei Tisch, mehr braucht man auch nicht für den täglichen Brei. Lange ist der Löffel das einzige Esswerkzeug und in der Regel aus Holz  - ungeachtet der Beliebtheit von Sonderformen wie dem gerne zur Taufe verschenkten Apostellöffel aus Zinn. Im Mittelalter gilt die Gabel als Teufelswerkzeug.
Im 12. Jahrhundert sorgt die Entdeckung von Lagerstätten im Erzgebirge für einen Aufschwung der Zinnverarbeitung in Mitteleuropa. Ab dem Spätmittelalter setzen sich Zinngeschirr und -besteck dann zunehmend durch, aber bis in die Frühneuzeit hinein wird gewöhnliches Geschirr vorwiegend aus Holz gefertigt.
 

Zinnzeug oder auch Becher aus grünem Waldglas bleiben wohlhabenden Haushalten vorbehalten  - und Gold oder Silber dem feiernden Adel, für den Zinn wiederum das einfache Alltagsgeschirr darstellt.
Teller in der uns vertrauten Form sind eine Erfindung des 16. Jahrhunderts. Vorher wurden meist runde Holz- oder Zinnplatten benutzt. Auch das individuelle Tafelgedeck mit mehrteiligem Besteck ist noch jung: Erst im Lauf des 17. Jahrhunderts setzte sich immer mehr die Gabel durch. Im frühen 19. Jahrhundert wurde Porzellan preiswerter und in bürgerlichen Kreisen entwickelte sich der Brauch, Tassen zu sammeln.

Das Bild zeigt verschiedene Gefäße aus hellem Ton. Ganz links einen kleinen Kugelbecher mit eingestochener Musterung. Daneben im Uhrzeigersinn eine kleine Karaffe mit Bandverzierungen, eine kleine Schüssel mit Punkten, ein grob geformter Löffel und ein kleiner Teller mit zwei Löchern.
Vorgeschichtliches Gedeck | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Das Bild zeigt im Halbkreis 6 verschiedene Löffel, 4 aus Holz eher grob verziert am Griff und 2 aus Metall. Der kleinere von beiden mit reich verziertem Griff. Daneben vorn ein kleiner weißer Porzellanlöffel. Hinter allem steht ein hölzernes Gefäß mit verschiedenen Öffnungen.
Löffelsammlung | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Das Bild zeigt mehrere Gegenstände aus Metall. Einen verbogenen Teller vorn, dahinter ein kleiner schlichter Becher mit einem Unterteller daneben. Ganz recht liegen drei verbeulte schlichte Löffel.
Zinngedeck | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Das Bild zeigt ganz links einen Teller aus Holz mit tiefen Rissen und Löchern und Brandspuren. Dahinter einen kleinen Steinzeug-Krug mit Henkel in grau. Daneben eine Art Schale aus Holz, gefertigt wie ein Holzfass, dahinter ein Holzkrug mit Henkel und ganz rechts eine kleine Steinzeug-Schüssel.
Mittelalterliches Gedeck | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Das Bild zeigt von links nach rechts: ein kleines rundes Holzbrett mit zwei verrosteten Messern darauf. Einen kleinen Glasbecher in weiß, einen blauen Glasbecher mit Standfuß, einen Teil von einem hölzernen Becher mit Standfuß, einen beschädigten Glaspokal mit Beerenverzierung am Fuß, einen Steinzeug-Teller in der Mitte mit Bemalung in Ocker und Gelb, eine verrostete zweizinkige Gabel mit Messer. Eine Petrischale mit Nussschalen, zwei Muscheln und eine kleine Petrischale mit einer undefinierbaren Substanz.
Gedeck des 17. und 18. Jahrhunderts | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Das Bild zeigt von links nach rechts: einen weißen Salzstreuer aus Porzellan, eine kleine Koch-Figur aus Porzellan, eine Porzellan-Dame (nur Oberkörper) mit aufgestützter Hand in der Hüfte, ein Teeservice mit aufgemalten Blumen aus Teller, Tasse und Untertasse sowie zwei Löffel.
Neuzeitliches Gedeck | Herkunft: Sachsen | Leihgeber: Landesamt für Archäologie Sachsen / Privatbesitz Michel | Fotos: LfA / smac, A. Blasko
Smartphone Ansicht der Kühlschrank-App mit einem Bild eines vollen Kühlschranks

Smart, smarter, Kühlfrank - haben wir noch Milch?

Mittels Kamera und App kann der stolze Besitzer dieses Smart-Kühlschrankes mit dem Kosenamen „Kühlfrank“ auch im Supermarkt immer sehen, ob noch Milch zuhause im Kühlschrank steht, denn nach jedem Türschließen wird automatisch ein Foto des Inhalts gemacht.

Hat aber auch seinen Preis - finanziell (knapp 2000 €) und ökologisch, denn hier gibt es nur Energieeffizienzklasse F.

Bild: Julia Werninghaus

Rezept: Blumenkohl auf Cashew-Spiegel. Zutaten: ein ganzer Blumenkohl, ein Bund Petersilie, 2 Knoblauchzehen, 150 Gramm Cashew-Nüsse, ein Granatapfel, ein Esslöffel Soja-Sauce, 80 Gramm Semmelbrösel, ein Teelöffel Mirinda, Chili, Tahin, Agavendicksaft, Salz, Pfeffer, Zitrone, Hafermilch. Zubereitung: 1. Blumenkohl im Ganzen kurz kochen. 2. Marinade anrühren (Soja Sauce, Mirinda, Tahin, Chili, Knoblauch, Salz zum Abschmecken, Agavendicksaft). 3. Blumenkohl mit Marinade bestreichen & im Backofen für 20 Minuten goldbraun backen (gern mit Semmelbrösel bestreut). 4. Für Soßen-Spiegel Cashews 5 Minuten einweichen & mit Petersilie, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Zitronensaft & Hafermilch mixen. 5. Anrichten & genießen!
Rezept: Feijoada - Brasilianischer Eintopf. Zutaten: ein Kilogramm Bohnen, eine große Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer, Petersilie, eine Cabanossi Wurst, 200g Speck. Als Beilage: Reis, Farofa, Blattkohl, Salat (Zwiebeln/Tomate). Am Ende für gute Eisenresorption Orange oder Ananas. Zubereitung: 1. Am Tag davor schwarze Bohnen in Wasser einweichen. 2. Bohnen im Schnellkochtopf kochen. 3. Zwiebeln & Knoblauch im Topf anbraten. Fleisch & Gemüse dazugeben. 4. Mit dem kochenden Wasser der Bohnen auffüllen und ca. 30-40 Minuten köcheln lassen & erst dann die Bohnen hinzufügen. 5. 2-3 Kellen Bohnen in einem separaten Gefäß zerdrücken & mit Salz & Pfeffer abschmecken. 6. Blattkohl waschen & in einer Pfanne mit Knoblauch anbraten. 7. Fleisch kann nach Belieben hinzugefügt werden.
Rezept: Kladdkaka - Schwedischer Schokokuchen. Zutaten: 100 Gramm Butter (geschmolzen), 213 Gramm Zucker, 90 Gramm Mehl, 2 Packungen Vanillezucker, 3 Teelöffel Kakaopulver, 2 Eier, eine Prise Salz. Zubereitung: 1. Den Ofen auf 200°C vorheizen. 2. Butter schmelzen & die runde Backform einbuttern und mit Backkakao einpulvern. 3. Eier & Zucker vermixen. Die anderen Zutaten in eine separate Schüssel geben und langsam mit zur Eimasse geben. Die geschmolzene Butter auch. 4. Den Teig kosten (ganz wichtig!). 5. Den Teig in die Form geben & glattstreichen.
Rezept: Kloßteigpizza. Zutaten: 1,5 Packungen Kloßteig, 750 Gramm (Tiefkühl) Bohnen, ein bis 2 Packungen Schinkenspeck, VIEL Käse. Zubereitung: 1. Kloßteig auf gefetteten Blech verteilen & bei 150°C backen, bis er leicht braun ist. 2. Bohnen kochen. 3. Bohnen & Schinkenspeck (kann man vorher anbraten) vermischen & auf dem Teig verteilen. 4. Nach etwa 10 Minuten den Käse verteilen und so lang backen, bis der Käse geschmolzen ist.
Rezept: Spekulatius-Dessert mit Himbeeren. Zutaten: 100 Gramm Zucker, 250 Gramm Spekulatiuskekse, 60 Gramm Butter, 200 Gramm Schlagsahne, 250 Gramm Speisequark, 150 Gramm griechischer Joghurt, eine Packung Vanillezucker, 350 Gramm Tiefkühl-Himbeeren. Zubereitung: 1. Sahne schlagen. 2. Quark & Joghurt vermischen mit 50 Gramm Zucker & Vanillezucker. In Rührschüssel cremig schlagen. 3. Sahne portionsweise unterheben & in den Kühlschrank stellen. 4. Spekulatiuskekse ganz fein zerkleinern. Butter schmelzen & vermischen. 5. Keksmasse gleichmäßig auf Gläser aufteilen & Boden andrücken. 6. Gläser in den Kühlschrank stellen. 7. TK-Himbeeren auf dem Herd erwärmen & 50 Gramm Zucker dazugeben. Abkühlen lassen. 8. Quark-Joghurt Creme auf die Gläser verteilen & mit Himbeer-Zucker-Mischung verzieren.

Was ihr so kocht

Ihr habt in unserer Sonderausstellung ganze drei Kochbücher mit euren Rezepten gefüllt. Wir haben uns ein paar Highlights herausgesucht und für euch zur Verfügung gestellt. Probiert sie aus und lasst uns wissen, wie sie euch geschmeckt haben.

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